Julia Pohls TOP10 der schönsten Rituale mit Kindern

9. Februar 2016 , In: TOP 10 , With: 2 Comments
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Wir kennen es alle: Wir wünschen uns fröhliche Kinder und Harmonie im Alltag, aber es gibt einfach Momente im Leben, da läuft alles nicht sooo rund, wie wir es gerne hätten. Das Kind quengelt, die eigenen Nerven liegen blank und dann hat der Hund auch noch Magen-Darm-Virus, weil er mal wieder ALLES gegessen hat, was der Boden beim Gassigehen so hergegeben hat.

Julia Pohl, die Gründerin von Glücksmütter, ist überzeugt davon, dass feste RITUALE für ein harmonisches und entspanntes Familienleben sorgen.

Sie hat für Euch ihre persönlichen TOP10 dieser Rituale mit Kindern zusammengestellt:

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Familienrituale sind feste, wiederkehrende Begebenheiten und Fixpunkte, die für Kinder von großer Bedeutung sind. Sie schaffen Sicherheit, Orientierung, Nähe und Halt und führen zu einem entspannten Familienleben. Situationen im Alltag können durch verschiedene Rituale strukturiert werden und verhelfen zu einer vertrauensvollen und gesunden Entwicklung des Kindes. Selbst kleine, alltägliche Dinge genügen bereits, um Kindern die nötige Geborgenheit zu vermitteln, die sie beim Heranwachsen brauchen.

1. Aufgewacht
Das Aufstehen kann durch eine kleine Kuscheleinheit im Bett erleichtert werden. Schön ist es auch, wenn Kinder mit einem Gute-Morgen-Lied geweckt werden, z.B. „Guten Morgen alle aufgewacht, hast du heute schon gesungen und gelacht…“. Kitzeln, wach küssen. Alles ist erlaubt, was dem Kind gefällt.

2. Gemeinsames Essen
Das gemeinsame Frühstück ist ein Guten-Morgen-Ritual, das die Familie zusammen an den Tisch bringt und dadurch den Zusammenhalt stärkt. Das Frühstück darf an den Wochenenden durchaus länger und ausgiebiger zelebriert werden. Kinder freuen sich, wenn sie sonntags den Tisch decken können. Auch beim gemeinsamen Mittagessen oder beim Abendbrot können Rituale gepflegt werden: ein kleiner Reim oder ein Tischgebet können vor dem Essen gesprochen werden. Schön ist auch ein Vers, bei dem das Kind einen guten Appetit wünscht („Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, einen guten Appetit“). Dazu kann man sich gegenseitig die Hand geben. Je nach Alter des Kindes kann zusätzlich vom Vormittag oder Tag erzählt werden.

3. Zähne putzen
Die Zahnhygiene fällt manchmal schwer, nicht jedoch, wenn dabei ein lustiges Zahnputzlied gesungen wird oder die Zahnbürste die lästigen „Kariesmännchen“ im Mund vertreibt. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Manche Kinder mögen es, wenn sie selbst eine Zahnbürste halten und spielerisch der Puppe, dem Kuscheltier etc. die Zähne putzen, während die Eltern beim Kind dasselbe tun.

4. Verabschiedungsrituale
Der Abschied in die Krippe, den Kindergarten oder die Schule wird selbstverständlicher und leichter, wenn das Kind hierbei ein Ritual erfährt. Ein Abschiedskuss, ein guter Wunsch für den Tag, das Hinweisen auf ein freudiges Erlebnis, welches heute noch ansteht oder ein schöner Spruch, den man sich zum Abschied sagt („Weißt du eigentlich, dass ich dich ganz doll lieb habe?“), begleiten das Kind und lassen den Abschiedsschmerz erst gar nicht aufkommen.

5. Begrüßungsritual
Ein herzliches Willkommensritual vermittelt Wärme und stärkt das Urvertrauen des Kindes; denn es weiß, ich brauche keine Angst zu haben, meine Mama oder mein Papa kommt mich immer wieder abholen. Sucht Euch aus, was Ihr gerne mögt. Findet Ihr es schön, wenn Euer Kinder in eure Arme läuft und Ihr es kurz hochhebt und herumwirbelt, begrüßt Ihr Euer Kind mit einer herzlichen Umarmung oder mit einem Kuss oder findet Ihr einen individuellen Spruch schön? Z.B. „Oh, wie habe ich dich vermisst. Schön, dass wir jetzt wieder zusammen sind“

6. Nachmittagsritual
Bei Kleinkindern ist es der Mittagschlaf im Bett, bei Schulkindern die Hausaufgaben im eigenen Zimmer am Schreibtisch. Dieser Abschnitt im Alltag stellt ebenfalls ein wichtiges Ritual. Denn das Kind weiß: nach dem Mittagsschlaf oder nach dem Erledigen der Hausaufgaben habe ich Zeit zum Spielen, zum Freunde treffen oder Zeit für eine schöne Freizeitbeschäftigung oder ein Hobby.

7. Krankheitsritual
Krankheiten verunsichern Kinder. Sie fühlen sich unwohl und haben eventuell auch Schmerzen. Rituale sind hier besonders wichtig, so dass Kinder auch durchhalten und wissen, dass jemand bei ihnen ist und sie dieses Maß an spezieller Zuwendung erfahren können. Das Sofa kann zum Krankenlager umfunktioniert werden, auf dem je nach Allgemeinzustand geruht, gekuschelt, eine CD gehört oder auch mal eine kurze Sendung angeschaut werden darf. Wärmflasche, Globuli, ein Lieblingsgetränk oder eine kleine Süßigkeit können zusätzlich kleine Wunder bewirken.

8. Schlafenszeit
Das Abendritual zur Schlafenszeit bietet eine hilfreiche Möglichkeit, Eindrücke und Erlebtes des Tages abzuschließen. Die Ruhe zur Nacht kann unterschiedlich vorbereitet werden. Hier eine kleine Auswahl: das allabendliche Sandmännchen, das vor dem Zubettgehen geschaut wird, die Gute-Nacht-Geschichte, die gelesen oder erzählt wird, das Kuscheltier oder Schmusetuch, das mit ins Bett kommt, die Spieluhr, die beim Hinausgehen aus dem Kinderzimmer Musik spielt, das Nachtlicht, welches während des Schlafes brennt, die Kuschelrunde im Schlafanzug oder das Abendgebet. All diese Dinge lassen euer Kind süß träumen und geben auch Sicher- und Geborgenheit, wenn die Kinder z.B. bei Oma und Opa übernachten oder im Urlaub in einem anderen Bett schlafen. Zu empfehlen ist auch, den Tag nochmal kurz zu besprechen, was dem Kind gefallen oder nicht gefallen hat. Wichtig ist hierbei, die Kleinen mit einem positiven Gedanken einschlafen zu lassen: „Toll, dass dein Freund heute zu Besuch war und ihr so schön miteinander gespielt habt.“

9. Rituale während des Jahres
Fasching, Ostern, Pfingsten, Erntedank, Advent und Weihnachten sind wunderbare Anlässe, seine eigenen Rituale während dieser besonderen Feste zu feiern. Kinder lieben diese immer wiederkehrenden Jahreslauf-Feiern und freuen sich weit im Voraus darauf.

10. Geburtstag
Der eigene Geburtstag ist sicherlich einer der Höhepunkte im Jahr. Eltern, Freunde und Verwandte widmen an diesem Ehrentag die volle Aufmerksamkeit ihrem Kind. Ob es der liebevoll geschmückte Geburtstagstisch ist, der Kuchen mit den Kerzen, das gleiche Geburtstagslied, das jedes Jahr wieder gespielt wird, die Krone, die das Kind aufsetzten darf, die Geschenke, das Einladen der Freunde und Freundinnen oder die geplante Geburtstagsfeier… Die Möglichkeiten sind hier vielfältig und können mit Kreativität und auch mit wenig Aufwand zu einem Highlight werden.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Art und Weise der Durchführung dieser Rituale sich dem Alter des Kindes anpassen sollte. Auch ältere Kinder oder Jugendliche schätzen Rituale im Familienalltag, die man aber mit zunehmendem Alter verändert: Alte Rituale verabschieden sich und neue kommen dazu.

 

  1. Avatar
    • Cornelia Heldt
    • 9. Februar 2016
    Antworten

    Gute Tipps, vielen Dank!

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