Wie viel Erde braucht der Mensch eigentlich noch?

10. Februar 2016 , In: Meike, ZweiBlicke , With: No Comments
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Manchmal macht es mich schon sehr traurig, wenn ich durch Münchens Strassen gehe und sehe mit welcher Ignoranz die Menschen auf dieser Erde wandeln. Vor allem die vielen jungen Leute scheinen den Gong ganz oft noch nicht gehört zu haben. Sicher, es gibt die rühmlichen Ausnahmen, aber die scheinen nicht in meiner Gegend zu wohnen.

Zumindest wirkt es so, wenn ich beobachte, wie jeden Morgen unzählige Jugendliche mit ihren pelzbesetzten Angeber-Jacken (übrigens: solange namhafte Modebloggerinnen stolz mit der Leiche um ihren Leib vor der Kamera posieren, wird sich das wohl nie ändern…) Richtung Schule pilgern, dabei einfach so ihre Kippen auf den Gehweg fallen lassen oder ganz nonchalant die Tüte vom Frühstücksbrötchen in die Büsche werfen.

Was glauben die, was mit dem Müll passiert? Dass eine gute Fee kommt und daraus saftiges Gras macht?

Doch auch die älteren Semester sind leider oft nicht besser. Gestern Nacht musste ich beobachten wie ein Mann direkt vor unserer Haustür seinen Lieferwagen entrümpelte. Als ich ihn vom Balkon aus zurief, was für ein Schwein er doch sei, hat ihn das überhaupt kein bisschen gejuckt und ich frage mich wie das sein kann.

Wie offensichtlich muss die Natur noch leiden bis auch der Dümmste checkt, dass es so nicht weitergehen kann?

Wenn ich höre, dass wir Erdbewohner „die Ressourcen von 1,5 Erden verbrauchen“ (Dirk Steffens), dann schrillen bei mir alle Alarmglocken und das nicht erst seit gestern.

Wenn ich dann noch Bilder im TV sehe, wie in manchen Ländern der Rasen zu optischen Zwecken grün gesprayed wird, Tiere rein zu Luxuszwecken in winzige Käfige gesperrt und bestialisch ausgebeutet werden, riesige Waldflächen sozusagen im Minutentakt zerstört werden, möchte ich am liebsten Selbstmord verüben, weil ich kaum ertragen kann, mein Kind unter solchen Umständen großzuziehen…

Wie können wir das alles wissen und sehen, aber so wenig dagegen tun?

Ich spreche jetzt übrigens nicht davon, dass alle Menschen Veganer werden müssen, um die Welt zu retten. Das wäre sehr vermessen, denn ich selbst bin es nicht. Noch nicht. Vielleicht irgendwann, vielleicht auch nie.

Das heißt aber nicht, dass man deswegen gar nichts verändern kann oder darf.

JEDER kann mit dem anfangen, was für ihn zunächst einmal möglich ist und das ist übrigens allemal besser als gar nichts zu tun!  Wenn ich dann Kommentare lese wie „wenn du keinen Pelz trägst, darfst du auch keine Lederschuhe tragen“ macht mich das wütend, denn das sind Ausreden von Menschen, die zu faul sind ÜBERHAUPT an sich zu arbeiten.

Auch ich gehörte noch vor vielen Jahren zu der Sorte Mütter, die ihrem zweijährigen Sohn eine Moncler Jacke mit Pelzkragen angezogen hat. Ganz ehrlich? Ich habe mir damals tatsächlich noch keine Gedanken darüber gemacht, dass das falsch sein könnte. Die Jacke hatten Oma und Opa dem Kleinen geschenkt und so trug er sie. Gekauft hätte ich sie wahrscheinlich nie, damals aber hauptsächlich deswegen, weil ich sie mir auch gar nicht hätte leisten können.

Heute kommt mir so etwas aus Überzeugung nicht mehr ins Haus!

Was ich aber schon ganz ganz lange mache, ist, darauf zu achten, kein Wasser zu verschwenden, meinen Müll nicht im Englischen Garten oder sonst wo liegen zu lassen, wenn wir dort picknicken waren. Ich werfe keine Plastikflaschen (natürlich auch keine Glasflaschen, ausser einmal, als ich eine Flaschenpost verschickt habe) oder anderes in einen See oder sonstige Gewässer. Ich lasse nicht unnötig das Licht brennen, zünde nichts an, das giftige Gase entwickeln könnte und gehe oft lieber zu Fuß als das Auto zu nehmen.

Auch jetzt höre ich schon wieder diese Stimmen, die sagen, dann soll die Alte doch lieber gar nicht Autofahren, und genau DIE meine ich, wenn ich von den Faulen spreche, die lieber andere anklagen und beäugen als selber den Arsch mal hochzukriegen.

Es gibt nicht nur schwarz und weiß, denn dann dürfte man theoretisch gar nichts mehr. Nicht in ein Flugzeug steigen, keinen Fernseher besitzen, kein Handy haben.

Nein, ich werde mein Auto nicht verkaufen und künftig nur noch Rad fahren oder zu Fuß gehen, aber ich werde im Rahmen meiner Möglichkeiten alles tun, um mitzuhelfen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen und wenn das alle täten, wäre schon viel getan!

Wichtig ist mir deswegen, dass vor allem mein Sohn von klein auf lernt, dass man die Umwelt nicht mit Füßen treten darf. Und das lernt er durch Identifikation. Ihn wundert es  daher überhaupt nicht, dass Mama ab und an bei einem Ausflug mit einem Müllsack durch die Wälder streift und den Dreck anderer Leute einsammelt. Er kriegt auch mit wie ich so manche Umweltsünder direkt darauf hinweise und das offen gesagt nicht immer besonders freundlich.

Ich möchte, dass er ein Bewusstsein entwickelt und dabei helfe ich ihm so gut ich kann. Ob er dann später, wenn er groß ist, trotzdem für jede kleinste Entfernung das Auto nimmt oder nicht liegt dann nicht mehr in meiner Hand.

„Ich will, dass SIE die Welt retten!“, sagt Dirk Steffens einer meiner absoluten Lieblingsmoderatoren überhaupt.

Wie er das meint? Genau so wie er es sagt.

Und damit ALLE wissen, wie das gelingen kann, hat er seine LIVING PLANET TOUR 2016 im Februar gestartet, die für Kinder ab 8 Jahren absolut empfehlenswert ist und deswegen gehen wir da auch hin!!!

Man kann nicht früh genug anfangen seinen Kleinen ein Verständnis für unsere Erde nahezubringen!

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Ein kleiner Auszug aus der Website:

Als Naturfilmer hat der bekannte TV-Moderator und Umweltaktivist Dirk Steffens (TerraX/ZDF) weit über 100 Länder bereist und überall denselben Eindruck gewonnen: Der Mensch verdrängt die Natur. Das spiegelt sich auch in der zehnten Ausgabe des Living Planet Reports wieder, der kürzlich erschienen ist. Er hält gewissermaßen ein Stethoskop an die Erdkugel und zeigt: Um die Gesundheit unseres Planeten ist es nicht gut bestellt! Zu verdanken ist der Report unter anderem dem WWF, der wohl größten Umweltschutzorganisation der Erde, für den Dirk Steffens als Botschafter tätig ist. „Wir verbrauchen zur Zeit die Ressourcen von 1,5 Erden – und unsere Nachhaltigkeitsbilanz wird jeden Tag schlechter“, erklärt Dirk Steffens unser akutes, globales Umweltproblem.

Aus dem Living Planet Report hat Dirk Steffens einen abendfüllenden Infotainment-Vortrag erarbeitet, mit dem er ab Februar 2016 auf große Deutschland-Tour geht. Entstanden ist ein allgemein verständliches Vortragsprogramm mit den Ergebnissen des Living Planet Reports und spannenden Berichten über seine Erfahrungen mit bedrohten Tierarten auf der ganzen Welt.

Nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern mit vielen aktuellen Beispielen zeigt Dirk Steffens, was diese persönliche Sensibilität im Umgang mit unserer Umwelt auch ganz konkret zum Tier- und Artenschutz beitragen kann.

Mehr Info: HIER!

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Tina und Meike

Als Mütter wissen wir: Den geraden Weg gibt es nicht! Getreu unserem Motto „Wenn´s durch den Haupteingang nicht geht, dann nehmen wir eben die Seitentür“ suchen wir nach (technischen) Gadgets und anderen erzieherischen Überlebenshilfen und nehmen Euch ganz nebenbei mit auf eine humorvolle Reise durch unser Seelenleben. Erziehungsvorsprung durch (Überlebens-)Technik? Lasst es uns herausfinden!

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